Wir wollen hier über die Tafeln hinaus Geschichten sammeln. Das muss nicht immer ein langer Text sein. Eine kurze Begebenheit hilft Menschen zu verstehen wie es damals war.
Eine Anekdote, die uns am Weg zugetragen wurde:
Als ich etwa 5 Jahre alt war, wurde meine Tante hier auf dem Friedhof von Kirchgandern beerdigt. Es war Winter und es lag Schnee. Als die Trauergemeinde auf dem Friedhof kam, standen bereits die Verwandten aus dem Westen hier bei Besenhausen am Grenzzaun, wo man gut den Friedhof einsehen konnte, es war ja nicht weit. Von dort aus verfolgten sie den Ablauf der Zeremonie. Das war zwar noch am Ende der 50er Jahre, aber man kam auch damals schon nicht so einfach rüber, selbst für Familienangelegenheiten wie diese nicht. So konnten die Verwandten wenigstens teilweise Anteil nehmen, so gut es eben ging. An ein anschließendes gemeinsames Kaffeetrinken mit allen Verwandten war natürlich nicht zu denken.
Die Grenzsoldaten auf DDR-Seite, wegen des Schnees in weißer Tarnkleidung und auf Skier-Patrouille, hätten die Personen auf der anderen Zaunseite eigentlich zum Verlassen des Zauns auffordern müssen, stand der Zaun doch bereits auf DDR-Gebiet. Sie erkannten aber den familiären Zusammenhang und fuhren erst einmal woanders hin… Ja so war das damals….